Tauschen

Gerade auf dem Land gibt es immer wieder brachliegende Grundstücke. Bewirtschaftet werden sie schon länger nicht mehr. Oft bebaut mit Gebäuden, die dringend renoviert gehören, was nicht selten die Möglichkeiten der Eigentümer ­übersteigt. Was also tun?

Im Grunde gibt es nur drei Wege.
Nummer 1: Alles bleibt, wie es ist. Nummer 2: Das Grundstück wird verkauft.
Nummer 3: Das Grundstück wird getauscht, im Gegenzug bekommt der Verkäufer etwas Schönes gebaut. Zum Beispiel Wohnungen für die Kinder.

Dr. Ludwig Scherr (links) und Dr. Max von Bredow auf dem Gelände des alten Bauernhofs in Schechen

Genau Letzteres hat Dr. Ludwig Scherr, ehemals Tierarzt im wunderschönen oberbayerischen Dörfchen Schechen am Inn und wohnhaft in einem über 300 Jahre alten Bauernhof, getan.

„Ich mochte die Idee, das Grundstück zu tauschen und etwas Bleibendes für die Familie zu bekommen“, sagt er. „Außerdem wollte ich, dass auf dem Gelände Häuser gebaut werden, die mir persönlich gefallen. Ich wollte einen Einfluss darauf haben, wie die am Ende aussehen.“

Tatsächlich sind die Zeiten längst vorbei, als auf dem Land vor allem möglichst funktional gebaut wurde und Ästhetik eine eher untergeordnete Rolle spielte.

Als 100 Jahre alte schwere Holztüren billig verramscht wurden, um sie gegen etwas „modernes“ zu ersetzen. Mittlerweile hat sich auch hier die Erkenntnis durchgesetzt, dass Neu nicht unbedingt besser bedeutet, „modern“ kein Wert an sich ist und dass das traditionelle Erscheinungsbild oberbayerischer Dörfer ein erhaltenswertes Gut ist.

„In unserem Fall ging es um zwei neue Gebäude, die zum Hof und nach Schechen passen sollten. Am Ende haben wir uns für die Zusammenarbeit mit Quest entschieden, weil die wissen, wie Land und Leute ­ticken und nicht einfach irgendetwas bauen ­würden.“ Dr. Max von Bredow von Quest kann das nur ­bestätigen. „Für uns ist es wichtig, Häuser zu bauen, die sich gut in die Region einfügen und auch von den ­Menschen angenommen werden. Die Pflege unserer bayerischen Heimat liegt uns am Herzen und der Schlüssel dazu ist Baukultur. Wir wollen nicht einfach irgendwelche Gebäude in die Landschaft stel­len.“

„Weil“, so Dr. Scherr, „es geht ja auch um die Nachbarn, die müssen ja auch damit leben.“ Für Schechen gilt das ganz besonders. Mit knapp 1500 Einwohnern besteht Schechen praktisch aus Nachbarn, hier kennt jeder jeden. „Nicht ganz“, sagt Dr. Scherr. „Alle kenne ich nicht. Aber generell sind wir in Schechen schon recht kontaktfreudig, wer hier hinzieht, wird schnell akzeptiert. Es braucht nur ein paar einfache Tricks.“

Die zwei neuen Gebäude: „Bauernhof“ und „Stadl“, stilecht in regionaltypischer Architektur

Und hier sind Dr. Scherrs wichtigsten Tipps für alle, die sich mit dem Gedanken tragen, nach ­Schechen zu ziehen, zum Beispiel in eine der Wohnungen auf seinem Bauernhof. Oder in ein anderes kleines bayerisches Dorf, die Tipps funktionieren auch da:

1.
Ins Wirtshaus gehen

„Früher sind alle vom Bauern bis zum Handwerker am Abend ins Wirtshaus gegangen und haben bei ein, zwei Halbe über alles gesprochen. Einfach ­dazusetzen, die beißen nicht.“ Unsere Wertung: ein Top-Tipp für alle, die gerne reden und dabei gerne eine Halbe trinken. Spätestens nach einem halben Jahr kennen Sie die wichtigsten Geschichten. Wer, was, wann, wo.

2.
Posaune spielen

„Es muss nicht unbedingt Posaune sein, andere Instrumente gehen auch.“ Das Zauberwort hier heißt „Musikverein“. Eintreten, mitspielen und in Nullkommanichts lernt man ganz Schechen kennen, weil: Irgendwas ist immer, und Musik gehört dazu. Dieser Tipp lässt sich außerdem perfekt mit Tipp 1 verbinden, gerade Bläser haben oft eine irrationale Angst, zu verdursten.

3.
Sporteln

Das Schönste auf dem Land? Natürlich das Land! Tau und Gras unter den Füßen, kleine Seen zum Baden und Bootfahren, die herrlichen Berge zum Wandern, oder, wenn es ganz ­besonders sportlich sein soll, zum Radfahren: Hier lässt sich das Leben genießen. Gerne im Sportverein, gerne mit anderen.

 

„Wenn man diese einfachen Tipps beherzigt“, so Dr. Scherr, „dann ist Schechen der beste Platz der Welt.“ Wir glauben ihm!